Dem Gesetzgeber war es bei der Kodifikation der Grundlagenstörung ein erklärtes Anliegen, die Parteien möglichst zur außergerichtlichen Vertragsanpassung zu bewegen. Die Arbeit bedient sich verschiedener Instrumente des Prozessrechts, um dieses Ziel zu fördern, anstatt mit dem BGH eine materiellrechtliche Neuverhandlungspflicht anzuerkennen.
Probleme bereitet § 313 BGB mit Blick auf die materielle Rechtskraft: Da das Ziel der Anpassung nicht vorgegeben ist und meist mehrere Anpassungsvarianten in Betracht kommen, stellt sich die Frage, inwieweit ein rechtskräftiges Urteil, das über eine dieser Varianten entscheidet, späteren Anpassungsklagen anderen Inhalts entgegensteht. Die Arbeit geht dieser Frage nach und präsentiert ein Lösungsmodell.
englischWhen codifying the german equivalent to the frustration of purpose, it was a declared intent of the legislator to facilitate out-of-court negotiations between the parties. Instead of recognizing a substantive obligation to negotiate, the work makes use of various instruments of procedural law to promote this goal.
Section 313 of the German Civil Code also poses problems with regard to substantive res judicata: Since the goal of the adjustment is not predetermined and several adjustment variants are usually possible, the question arises to what extent a final judgment that decides on one of these variants stands in the way of later adjustment claims of a different content. This paper examines this question and presents a model solution.