Gegenstand der Untersuchung ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für den Vertragsschluss im Zivilrecht sowie die hieraus resultierende vertragliche Haftung. Zunächst werden die für eine rechtliche Bewertung entscheidenden technischen Merkmale einer Künstlichen Intelligenz herausgestellt. Sodann widmet sich die Arbeit der Einordnung der von einer Künstlichen Intelligenz abgegebenen Erklärung als Willenserklärung und bestimmt ferner die Möglichkeiten zur Anfechtung. Auch wird erörtert, ob eine Künstliche Intelligenz als Stellvertreter für ihren Nutzer auftreten kann. Ihren Schwerpunkt findet die Arbeit bei der Bestimmung der vertraglich anzuwendenden Sorgfalt, § 276 Abs. 2 BGB, wenn sich die Vertragsparteien zur Erbringung ihrer Leistungspflicht einer Künstlichen Intelligenz bedienen. Auch wird ein Ausblick auf andere sich anschließende Problemstellungen (etwa die Versicherbarkeit oder ein möglicherweise erforderliches gesetzgeberisches Regelungsbedürfnis für Künstliche Intelligenz) gegeben.
englischThe subject of this Ph.D. thesis is the use of Artificial Intelligence for the conclusion of a contract in German civil law, as well as the resulting contractual liability. First of all, the technical characteristics that determine a legal assessment are highlighted. Then, the work deals with the classification of the statement made by Artificial Intelligence as a declaration of intent, followed by the possibility of contesting. It also discusses whether Artificial Intelligence can act as a proxy for its users. The main part focuses on default by using intelligent software according to sec. 276 para. 2 BGB (German Civil Code) if the contracting parties use Artificial Intelligence to perform their obligation. Also, an outlook on other issues (such as the insurability or any need for regulation on the use of intelligent systems) is given.