Gut informierte Bürger sind Voraussetzung für eine funktionierende demokratische Wahl. Doch vermitteln die Massenmedien als wichtigste Informationsquelle den Bürgern das notwendige Wissen? Oder berichten sie über den Wahlkampf nur als Show, als Wettrennen gemäß dem horse-race-journalism oder über Politiker nur als Celebrities? Diese Studie bietet Antworten hierauf, basierend auf einer Inhaltsanalyse deutscher Printmedien, welche die Bundestagswahlen von 1953 bis 2013 abdeckt. Die außergewöhnlich umfangreiche Datenbasis von über 4.700 Zeitungsartikeln aus den drei Zeitungsgattungen Qualitäts- (Die Zeit, FAZ, SZ), Regional- (Passauer Neue Presse, Sächsische Zeitung) und Boulevardmedien (BILD) erlaubt vielschichtige Analysen der Wahlkampfberichterstattung in Deutschland mit teils überraschenden Ergebnissen. Die empirischen Befunde dieser Arbeit relativieren die oftmals lautstarke Medienkritik deutlich und helfen somit, manch liebgewonnene Vorurteile zu hinterfragen.
englischA well-informed voter is a normative prerequisite for a democratic election. But do voters still get the information needed via the mass media – the most important source of information? Or does the mass media present the election as a show, a horse race with politicians as celebrities? This study offers answers to these questions based on a qualitative content analysis of national elections coverage in German print media from 1953 until 2013. The extraordinary set of empirical data of over 4,700 articles selected from the quality, regional and tabloid press allows complex analyses of election coverage in Germany. They revealed some surprising findings, which relativize criticism about the declining quality of media coverage and thus help to challenge preconceptions about it.