Der Erbfall hat nicht nur im Hinblick auf die Erbschaftsteuer steuerrechtliche Folgen. Zu Spannungen zwischen Einkommen- und Erbschaftsteuer kommt es immer dann, wenn der Erblasser „seine Geschäfte“ nicht zu Ende geführt hat. Anders als im Normalfall sind in diesen Fällen zwei Rechtssubjekte an einem steuerrechtlichen Sachverhalt beteiligt. Die Arbeit untersucht, ob und in welchem Umfang steuerlich relevante Sachverhaltselemente, die in der Person des Erblassers verwirklicht wurden, vom Erben geltend gemacht werden können. Die im Rahmen dessen festgestellten Widersprüche in Rechtsprechung und Literatur bei der Einkommensbesteuerung im Erbfall verlangen eine Analyse der gegebenen Strukturen und Prinzipien des Einkommensteuerrechts. Ein besonderes Augenmerk wird Lösungsmöglichkeiten de lege ferenda in den Fällen der Übertragung stiller Reserven, die vom Erblasser erwirtschaftet wurden, gewidmet, die einem Wegfall des Verlustverrechnungspotentials auf der Ebene des Erblassers entgegenwirken sollen.
englischInheritance has tax consequences not only with regard to inheritance tax. Whenever a testator has not completed his business, for example collecting a claimant’s fees or when business assets are sold, tensions between income tax and inheritance tax occur. Unlike in a normal case, in these cases two legal entities are involved in a fiscal matter. This work examines whether and to what extent tax-relevant facts that have been realised in the person of a testator can be validated by an heir. The contradictions in case law and research literature regarding income taxation in the case of inheritance require an analysis of the given structures and principles of income tax law. This study devotes particular attention to possible solutions de lege ferenda in cases of the transfer of hidden reserves made by a testator which are intended to counteract the elimination of the potential to offset a testator’s losses.