Erstmals werden Lastenausgleichsverfahren über Wirtschaftsgüter ausgewertet, die von Deutschen auf polnischem Territorium erworben werden konnten. Besonders ein Vergleich der Verfahren zwischen Käufern von in der NS-Zeit erworbenen Wirtschaftsgütern auf der einen Seite und Holocaust-Überlebenden, die in dieser Zeit zum Verkauf ihrer Immobilien und Unternehmenswerte genötigt wurden, auf der anderen Seite, verdeutlicht, dass in Lastenausgleichsverfahren zwar Fragen nach Zwang und Gewalt gestellt wurden, ohne sich allerdings auf die Entscheidungen auszuwirken. Während der bewilligte finanzielle Ausgleich dem Vermögen der einen erst die rechtmäßige Legitimation verlieh, wurde das Vermögen der anderen ein weiteres Mal zerschlagen.
englischThis is the first study to evaluate burden equalisation proceedings concerning economic assets that were able to be acquired by Germans on Polish territory at the beginning of WWII. In particular, a comparison of the proceedings between buyers of assets acquired during the Nazi era on the one hand and Holocaust survivors who were forced to sell their real estate and business assets during this period on the other makes it clear that questions of coercion and violence arose in burden-sharing proceedings, but without having an effect on the decisions. While financial compensation granted the assets of some people their rightful legitimacy, the assets of others were once again destroyed.