Staatsanwaltschaftsrat Dr. Walther Jacoby, Sohn eines Theologen und Geheimrats, sucht im Berlin der 1920er Jahre nach einem Nebenverdienst. Schließlich verfasst er in großem Stil Empfehlungsschreiben für das „Lombardhaus“ seines Bekannten Paul Bergmann. Dieses Unternehmen erweist sich aber als Schneeballsystem.
Der Strafjurist unserer Zeit blickt mit einer gewissen Verwunderung auf das autoritäre, ständisch geprägte Denken mancher Vorgänger. Andere Aspekte des Falls wirken auch im 21. Jahrhundert vertraut: Sorge um das Erscheinungsbild der Justiz, Klagen über schlechte Besoldung und mangelnde Wertschätzung, Unsicherheit im Umgang mit den Medien, wechselseitige Schuldzuweisungen, „Trittbrettfahrer“, die versuchen, die durch einen Skandal entstandene Aufregung für ihre ganz persönlichen Zwecke auszunutzen.
englischIn the Berlin of the 1920s, public prosecutor Dr. Walther Jacoby, son of a theologian and privy councillor, hopes to augment his income. He provides letters of recommendation for the business of Paul Bergmann, an acquaintance. However, Bergmann´s company turns out to be a Ponzi scheme.
The criminal lawyer of today will feel slightly bemused by the authoritarian and class-conscious attitude many of his colleagues displayed. Other aspects of the case seem strangely familiar: the fear that the reputation of the judicial system might be tarnished; complaints about low wages and a lack of esteem; or the attempts of outsiders to exploit scandals for their personal gain.