»Schön, reichlich bebildert und in eleganter Aufmachung kommt die neue Monographie von Christine Weder daher, eine genauso klare wie gehaltvolle Studie über den literatur- und kulturgeschichtlich äußerst interessanten Mythos vom Schlaraffenland, jenem wundervollen Pays de Cocagne oder Paese di Cuccagna, der seit dem späten Mittelalter und ganz besonders in der frühen Neuzeit europaweit die imaginäre Projektionsfläch für verschiedenste individuelle Glücksphantasien und kollektive Erfüllungssehnsüchte im Zeichen sinnlichen Genusses abgegeben hat... entfaltet der vorliegende Band eine umsichtige Analyse der Accurata Utopiæ Tabula, einer anonymen Karte des Schlaraffenlandes, die um 1700 als Beigabe zu Atlanten in handverlesenen Kreisen, nicht zuletzt bei Leibniz, zirkulierte. [...] Durch ihre innovative Auswertung trägt Weder wesentlich dazu bei, komplexe sprach und kulturgeschichtliche Sachverhalte adäquat zu erschließen, die mit dem immer wieder provozierenden Bild vom Schlaraffenland unmittelbar zusammenhängen.«
Guglielmo Gabbiadini, Jahrbuch für Internationale Germanistik 2/2022, 221-224