»Dem vorliegenden Sammelband gelingt es zum einen aufgrund der Breite an verschiedenen Perspektiven auf das Forschungsfeld der gegenwärtigen Überwachungskultur, die vielseitigen Verbindungen von Erzählen und Überwachen aufzuzeigen. Zum anderen schafft die produktive Verschränkung von literatur- und sozialwissenschaftlichen Theorien und Fragen eine Schnittstelle, die die aktuelle Diskussion um Überwachung in der Gesellschaft enorm bereichert. Damit wird zugleich demonstriert, wie Literatur als Reflexionsmedium gesellschaftlicher Ängste auch im Zeitalter der permanenten Überwachung seine politische Relevanz behaupten kann. Dabei wird nicht zuletzt deutlich, dass die vermeintlichen Klassiker der Literaturgeschichte ihr kritisches Potenzial keineswegs verloren haben, und dass die gegenwärtige Literatur nach wie vor seismografisch auf technologische Entwicklungen unserer Zeit zu reagieren weiß.«
Florian Flömer, H-Soz-Kult Juli 2021