»Da die Texte, auf die sich Wurich in seinem Buch bezieht, den meisten Lesern nicht vertraut sein dürften, fasst er diese inhaltlich stets konzise, informativ und übersichtlich zusammen, was den Zugang zu den von ihm behandelten Werken und damit auch seiner Untersuchung deutlich erleichtert… So zeichnet sich sein Text vor allem durch die akribischen theoretischen Vorüberlegungen aus, in denen er seine These über Referentialisierung, Perspektivierung und Semantisierung gründlich vorbereitet und schließlich in den Einzelanalysen konsequent anwendet. Er schafft es nicht nur, die Entwicklung des Genres Berlinroman gut nachzuzeichnen, sondern darüber hinaus dessen spezifische erzähltechnische Charakteristika zu verdeutlichen. Gerade mit Blick auf den Entstehungskontext der Arbeit, sei zu erwähnen, dass auch das wechselseitige Verhältnis von Fiktionalität und Faktualität zusätzlich erhellend zur narratologischen Betrachtung beiträgt. Nicht zuletzt gelingt es Wurich, Autoren von Berlinromanen, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten sind, eine angemessene Anerkennung ihrer Verdienste um die Entwicklung einer bedeutenden Gattung der Moderne zu Teil werden zu lassen.«
Max Diehm, PhiN 89/2020, 69