Fritz Bauer setzte sich besonders in den 1950er und 1960er Jahren gegen die anhaltenden Verdrängungsmechanismen und Amnestiebestrebungen der deutschen Gesellschaft ein. Dass Bauer in den letzten Jahren zu einer regelrechten Kultfigur geworden ist, wäre ihm selbst wohl kaum eingefallen. Auch wäre dies dem Juristen und Strafverfolger wohl nur in dem Sinne recht gewesen, als es seinem intensiven persönlichen Engagement für eine juristische Aufarbeitung wie öffentliche Aufklärung der NS-Vergangenheit gedient hätte. In der vorliegenden Arbeit sollen die zeitgenössischen Debatten, die heutige Rezeption Bauers sowie sein Wirken untersucht werden, um den mittlerweile gebildeten „Fritz Bauer-Boom“ sukzessive zu begreifen und zu dekonstruieren.
englischFritz Bauer consistently worked against the displacement mechanisms and amnesty aspirations of the German public, especially during the 1950s and 1960s. He would probably never have guessed to eventually become a cult figure. Still, the lawyer and prosecutor would likely have approved this since it would have served his cause of litigating the misconduct of the National Socialist regime. In this paper, based on contemporary discussions, Bauers' reception and his work will be examined in order to deconstruct and subsequently analyze the so-called "Fritz Bauer-Boom".
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