Das Werk stellt heraus, dass die besondere Insolvenzanfechtung ihre Legitimation nicht ausschließlich auf den insolvenzrechtlichen Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung gründet. Es untersucht mit § 132 Abs. 2 InsO eine Anfechtungsnorm, die in der Rechtswissenschaft und in der Rechtsprechung bisher kaum Beachtung gefunden hat. Der Verfasser kommt zu dem Schluss, dass die Vorschrift das Haftungssubstrat der persönlichen Gläubiger eines Insolvenzschuldners davor schützt, dass er dieses Vermögen in einer den Regeln der ordnungsgemäßen Wirtschaft widersprechenden Weise verwaltet. Er ordnet diese Schutzfunktion als einen rückwirkenden Insolvenzbeschlag ein, der dem insolvenzrechtlichen Grundsatz der Gesamtvermögenshaftung Geltung verschafft.
englischThis work shows that the legitimacy of special avoidance in insolvency is not based exclusively on the principle of equal treatment of creditors under insolvency law. It examines section 132 (2) of the German Insolvency Code (InsO), an avoidance provision that has received little attention in jurisprudence and case law to date. The author concludes that the provision protects the liability substrate of an insolvency debtor’s personal creditors from his managing these assets in a manner contrary to the rules of proper business. He classifies this protective function as a retroactive insolvency remedy that gives effect to the principle of joint and several liability under insolvency law.