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Hille

Die empresas recuperadas in Argentinien

Selbsthilfe von Erwerbslosen in Krisenzeiten
Tectum,  2009, 281 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-8288-9912-4

24,90 € inkl. MwSt.
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Eine Schwindel erregende Rezession und der Zusammenbruch des Finanzsystems bescherten Argentinien 2001 – 2002 eine verheerende Wirtschaftskrise. Auf ihrem Höhepunkt war fast jeder vierte Argentinier arbeitslos, ein großer Teil der Bevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze. Staat und Gesellschaft wurden in ihren Grundfesten erschüttert. Anstatt tatenlos zuzusehen, besetzten ehemalige Angestellte zahlreiche bankrotte Unternehmen und versuchten die Produktion aufrecht zu erhalten. Mit sogenannten empresas recuperadas (reaktivierten Unternehmen) wollten sie die Geschäfte weiterführen. Dazu vernetzen sie sich in verschiedenen Organisationen und versuchten ihre Interessen auch politisch durchzusetzen. Die Frage von Enteignungen und Zwangsversteigerungen gewann dabei zentrale Bedeutung. Kristina Hille beschreibt in dieser ersten umfassenden sozialwissenschaftlichen Abhandlung im deutschsprachigen Raum, welche Probleme bei der Legalisierung der belegschaftsgeführten Unternehmen auftraten, die zudem wirtschaftlich tragfähig arbeiten mussten. Sehr kenntnisreich beschreibt sie die internen Strukturen der Organisationen der empresas recuperadas. Dabei wahrt sie wissenschaftliche Distanz zu den Akteuren und entzaubert einen Teil der sozialen Bewegungen sozialethisch. Schließlich können die empresas recuperadas auch Teil klientelistischer Netzwerke und machtpolitischer Kalkulationen auf Seiten wechselnder peronistischer Regierungen sein.

Hier finden Sie das Cover zum aktuellen Titel im PDF-Format:
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