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Ulivari

Die Welt des Gebrauchs im Spannungsfeld zwischen Platon und Heidegger

Ein Beitrag zum Politischen
Tectum,  2007, 289 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-8288-9234-7

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Viel zu lange hat die praktische Philosophie den Begriff „Gebrauch“ auf dessen funktionale Bedeutung konzentriert. Gebrauch bezog sich allein auf ein Ding, das im Rahmen einer zweckmäßigen Handlung Verwendung findet. Daraus leitete sich ein Schema von Zweck und Mittel zu seiner Erzielung ab. Auf höherer Stufe als den schlichten Gebrauch glaubte man die Herstellung von Dingen. So erschienen die Griechen als ein primitives Volk, weil sie den Gebrauch über die Herstellung von Dingen stellten. Das Verb – brauchen – heißt im Altgriechischen aber nicht nur etwas zu einem Zweck zu gebrauchen, sondern auch, einem Brauch zu folgen oder eine Sehnsucht oder Not zu lindern. Massimo Ulivari plädiert dafür, die semantische Weite des Begriffs wieder zuzulassen. Die Beiträge von Platon und Heidegger helfen, die Gebrauchs- und die Herstellungsdimension in ihrer Struktur und in ihrer hierarchischen Beziehung zu erklären. Daraus ergibt sich auch eine eminent politische Dimension, entsteht politisches Handeln nach Hannah Arendt doch durch Worte und Taten und bringt im Unterschied zum Herstellen nichts hervor. Kann die griechische polis als Musterbeispiel politischen Handelns gelten, so diagnostiziert Arendt in der Gegenwart den Siegeszug des arbeitenden Menschen. Dieses animal laborans lebt von Arbeit und Verbrauch und weiß nichts vom Herstellen und Gebrauchen weltbezogener Dinge.

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