Ob die persönlichen Ansichten von Journalisten ihre Publikationsentscheidungen beeinflussen, ist eine in der Kommunikationswissenschaft viel diskutierte Frage. Andrea Weitzel zeigt in einer vergleichenden Befragung deutscher und italienischer Journalisten am Beispiel der Eurokrise nicht nur, dass Kollegen, Vorgesetzte und die redaktionelle Linie größere Bedeutung haben als die persönlichen Ansichten. Sie geht auch einen Schritt weiter und prüft mit einer Reihe von Pfadanalysen, welche Bedingungen den Einfluss individueller Ansichten begünstigen: Wichtig sind u.a. die Nähe zur Mehrheitsmeinung und das Meinungsklima in der Redaktion. Neben vielen Gemeinsamkeiten treten bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Journalisten beider Länder zu Tage.
englischWhether the personal views of journalists affect their publication decisions is a much debated question in communication science. In a comparative survey of German and Italian journalists using the example of the euro crisis, Andrea Weitzel shows not only that colleagues, superiors and the editorial line are more important than one's own views. She goes one step further and uses a series of path analyses to determine which conditions will increase the influence of personal views: The content-related proximity to colleagues and the climate of opinion in the newsroom are important. Besides many similarities between the journalists from both countries, some remarkable differences appear.
