Erst langsam scheint in Deutschland ein Bewusstsein für die ehemaligen Kolonien zu erwachen – noch weniger gesellschaftliche und wissenschaftliche Präsenz hat der deutsche Kolonialfilm. Dabei zeigen sich bereits hier die (medialen) Ursprünge von Nationalismus und Rassismus. Die Arbeit untersucht anhand zweier Beispiele, wie mittels einer Hierarchie die Konstruktion „der Anderen“ erzeugt wird. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Figurengestaltung als ideologische Projektionsfläche. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei der schwarze weibliche Körper als Kontrastfolie zum „deutschen Helden“. Außerdem stellt die Autorin die Zusammenhänge von Filmindustrie und Feminismus als Katalysatoren eines aufkeimenden deutschen Nationalismus her.
Die Arbeit verbindet Saids othering, Mulveys gaze und Balazs´ Normalität des weißen Körpers im Kontext der geschichtlichen Entwicklung zu einem fachübergreifenden Werk und liefert Hintergrundinformationen zur aktuellen Debatte.
englisch It is a slow process of an awakening consciousness of the German colonies. Even less is known about the German colonial cinema in spite of it being the (medial) source of nationalism and racism. Using two examples, the work is analysing how “the others“ are created by hierarchy. The attention lies on the construction of characters as ideological screens. Special consideration is given to the female black body as a contrast to the “German hero“. Furthermore, the author establishes the correlation between film industry and feminism as a catalyst for a growing German nationalism.
The work connects Said’s othering, Mulvey’s gaze and Balazs´ normality of the white body in context of the historical development to a multidisciplinary work and provides background information to the latest debate.