Ausgehend von der negativen Bilanz Internationaler Organisationen bei der Stabilisierung zerfallener Staaten untersucht das Werk die Fähigkeit Internationaler Missionen, präventiv in sogenannten schwachen Staaten tätig zu werden. Hierzu werden die Feldmissionen der OSZE in Kirgisistan und Tadschikistan in den Fokus genommen, die ca. 20 Jahre lang zur Stabilisierung beider Länder beitragen sollten. Mithilfe einer stark ausgebauten Version von Schneckeners Modell fragiler Staatlichkeit erfolgt eine Analyse der Maßnahmen der OSZE zur Förderung der Staatsfunktionen Sicherheit, Wohlfahrt und Legitimität/Rechtsstaatlichkeit. Ein besonderer Fokus der Auswertung liegt dabei auf dem Dilemma der OSZE, effektiv zu arbeiten ohne dabei die nationale Souveränität zu verletzen – was wiederum besonders im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung de facto unmöglich ist. Abschließend werden drei Strategien diskutiert, wie mit diesem Dilemma umgegangen werden kann.
englischBased on the negative outcomes of international organisations trying to stabilise failing states, this study analyses the chances of success of international missions in acting preventively in so-called weak states. It therefore focuses on the OSCE’s missions in Kyrgyzstan and Tajikistan, which for almost 20 years aimed to stabilise both countries. Using a strongly refined version of Schneckener’s model of fragile statehood, the study analyses the efforts of the OSCE to foster the three state functions of security, welfare and legitimacy/rule of law in both countries. It devotes particular attention to the OSCE’s dilemma of balancing effective work with not infringing on national sovereignty, which is de facto impossible with regard to fighting corruption. Finally, the study discusses three strategies in dealing with this dilemma.