Kommt es zu einer Verletzung von Immaterialgüterrechten durch eine Gesellschaft, ist die persönliche Haftung geschäftsleitender Organe seit jeher umstritten. Der Autor setzt sich mit den Widersprüchen auseinander, die zwischen den einzelnen Rechtsgebieten bestehen und die in einer inkonsistenten Rechtslage ihren Widerhall finden.
Das Gesellschaftsrecht geht von einer reinen Innenhaftung aus, während das Immaterialgüterrecht stark auf den Schutz des Rechtsinhabers ausgerichtet ist, so dass es zu den genannten Wertungswidersprüchen kommt. Sie werden besonders bei mittelbaren Rechtsverletzungen deutlich, wie in Fällen einer unzureichenden Organisation. Wesentliches Augenmerk bei der Auflösung dieses Konflikts liegt auf der Interessenlage, die zum großen Teil in den jeweiligen Rechtsgebieten gesetzlich verankert ist und anhand derer eine Lösung erarbeitet wird. Abschließend werden Fallgruppen gebildet, um dem Einwand zu begegnen, die Organhaftung sei konturenlos.
englischIn cases of intellectual property infringement by legal entities the personal liability of its organs always has been disputed. The author therefore has dealt with the discrepancies, which exist between the single legal fields and which echoed in an inconsistent legal situation.
Corporate law follows the idea of a strict internal liability, while intellectual property is strongly focused on the protection of the right holder. This leads to a tense relationship between the affected legal fields, which gets particularly visible in case of an indirect infringement of rights, e.g. in cases of an inadequate organization. To solve this conflict, special attention is paid to the affected interests, which are incorporated in the affected legal fields and which are the basis for the results. At the end the author evolves groups to face the objection that a personal liability of managing directors is shapeless.