In machtvollen Präsidenten wird gemeinhin ein Hindernis für die Konsolidierung der Demokratie gesehen. Die Bedingungen für die Reduzierung präsidialer Kompetenzen wurden von der politikwissenschaftlichen Forschung jedoch bislang noch nicht systematisch-empirisch untersucht. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden institutionenpolitische Reformen in vier post-sozialistischen Ländern (Armenien, Kroatien, Russland, Ukraine) prozessanalytisch rekonstruiert und vergleichend auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht. Während die historisch-empirischen Fallstudien einerseits zeigen, dass die institutionenpolitischen Reformen primär der Realisierung präsidialer Nutzenkalküle dienen, belegt die Studie andererseits, dass sowohl formale Reformhürden als auch Vetospieler wie Verfassungsgerichte und externe Akteure eine bedeutende Rolle in den Reformprozessen spielen.
englischPowerful presidents are generally thought to be detrimental to the overall development of democracy. However, conditions for a reduction of presidential power have thus far not been systematically investigated in political science research. The present study traces institutional reform processes in four post-socialist countries (Armenia, Croatia, Russia, Ukraine) and compares them with regard to similarities and differences. The empirical case studies show that reforms were generally aimed at promoting the self-interest of the president. However, the study also indicates that institutional hurdles as well as veto players such as constitutional courts and external actors have proven to play a significant role in reform processes.