Refresh

0 Hits

Gripentrog

Anormalität und Religion

Zur Entstehung der Psychologie im Kontext der europäischen Religionsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
Ergon,  2016, 331 Pages

ISBN 978-3-95650-174-6


Our continuation service: You will receive new series titles or new editions automatically and without obligation to purchase. If you wish to do so, you can mark it in the shopping cart.

The work is part of the series Diskurs Religion (Volume 12)
48,00 € incl. VAT
Available
Add to shopping cart
Add to notepad
 Further options for registered users

Was verstand man im 19. Jahrhundert unter ,Anormalität'? Wie ließ sie sich psychologisch, aber auch religiös jeweils erklären? Wie wurde sie behandelt, wer war für sie zuständig und wo waren die Orte, an denen ihre Behandlung vollzogen wurde? Die vorliegende religionswissenschaftliche Untersuchung beschreibt anhand dieser Fragen die Entstehungsgeschichte der Psychologie und Psychiatrie in einer neuen, anderen Perspektive, indem sie sie als Teil der europäischen Religionsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts thematisiert. Im Zentrum des Interesses stehen daher die religiösen Dimensionen dieses Prozesses von Verwissenschaftlichung, der am Beispiel von Diskursen zu ,Anormalität' genauer analysiert wird. Eine Vielzahl unterschiedlicher Quellen bietet dabei die Möglichkeit, diesen noch wenig erfassten Bereich der religionsgeschichtlichen Landkarte Europas genauer zu betrachten: Der Blick auf psychologische Fallgeschichten oder psychiatrische Klassifikationen etwa lässt deutlich werden, dass der Religion die Zuständigkeit für das "Seelenheil" nicht so einfach zu entwinden war. Vielmehr lässt die bis ins 20. Jahrhundert andauernde "Grenzarbeit" (T. Gieryn) zwischen psychologischen und religiösen Zugriffen auf das ,Anormale' die bleibende Unentschiedenheit dieser Frage deutlich werden.