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Ophey

Literatur als Lebens-Kunst

Essays zu Antonio Tabucchi
Ergon,  2011, 121 Pages

ISBN 978-3-89913-837-5


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The work is part of the series Literatur – Kultur – Theorie (Volume 5)
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Das traditionelle abendländische Denken ist weitgehend von der cartesianischen Logik geprägt, der Mensch sei Herr und Besitzer der Natur. Dieses Denken hat aber heute zur ökologischen und technologischen Gefährdung des Überlebens der Menschheit geführt. Daher möchte dieses Buch aufzeigen, welchen Beitrag insbesondere literarische Kunstwerke leisten können, um einer solchen Gefahr entgegenzuwirken. Sie können uns helfen, unser Leben besser zu verstehen, vermögen unsere Kreativität anzuregen und lassen uns neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung und Problemlösung entdecken.
Die "großen" Erzählungen wie z.B. das Christentum mit dem Thema der Heilsgeschichte und der Marxismus mit dem Ideal der klassenlosen Gesellschaft leiden heute unter einem erheblichen Glaubwürdigkeitsverlust. Da erscheint es durchaus sinnvoll, in "kleinen" Erzählungen wie der vom "Umkehrspiel" von A. Tabucchi menschlichen Lebensfragen auf den Grund zu gehen. In dieser wird dem herkömmlichen Glauben an stets gleichbleibende, "ewige" Wahrheiten die vieldeutige Denkfigur der Ambivalenz entgegengesetzt. Diese Einheit der Gegensätze, z.B. im Phänomen der Hassliebe, betont die Bedeutung der Perspektivität, der jeweiligen Sichtweise, für das Erfassen von Lebens- und Gesellschaftsfragen. Als dialogische Einstellung bringt die Ambivalenz das Konzept einer Vernunft ins Spiel, die sich an die Stelle des Anderen setzt, um den eigenen Standpunkt selbstkritisch zu überprüfen und um die fremde Sichtweise zu erweitern.