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Denkert

Theodor Storm und das Tabu

"ich respektierte dieses Schweigen nicht"
Ergon,  2017, 116 Pages

ISBN 978-3-95650-265-1


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The work is part of the series Literatur – Kultur – Theorie (Volume 23)
25,00 € incl. VAT
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Theodor Storms Novellen rühren heftig an zeitgenössische und teilweise heute noch gültige Tabus: Es begegnen dem Leser Männer, die von hochgradigen Sexualängsten erfüllt sind („Im Sonnenschein“ und „Celeste“), sowie ein nekrophiler Charakter, der sich in perverse Fantasien hineinsteigert („Ein Fest auf Haderslevhuus“) – E. A. Poes Gothic Novels standen hier Pate. In „John Riew’“ hat Storm Zeichen versteckt, die auf eine homoerotische Liebe zwischen zwei Schiffskapitänen verweisen, von denen der eine an innerer Zerrissenheit zugrunde geht. Ein weiterer Tabubruch betrifft die Darstellung behinderter Menschen in Storms Novellen „Im Schloß“, „Eine Malerarbeit“ und „Der Schimmelreiter“, die gesellschaftskritisch wirkt und die Ausgrenzung von beeinträchtigten, nicht der „Normalität“ entsprechenden Personen sichtbar macht. Storm zeigt sich in seinem Umgang mit Tabuthemen als Gesellschaftstherapeut und hinterfragt überkommene und die Menschen beengende Vorstellungen.