englischThe waiver of the fundamental rights of the German Constitution has been discussed in literature and in practice in Germany for a long time. Until now, there is no consent relating to either the characteristics of such a waiver, the dogmatic concept or whether such a waiver is legally possible. Rauni Ahammer solves these questions considering the dimensions of protection of the fundamental rights. After defining the term ‘waiver’ in contrast to similar legal institutions, the author works out the interest of the waiving person in comparison to the opposing public interest. As a conclusion, she presents a system of legal admissibility of a waiver especially in relation to the obligations of the legislature. The result is verified by examples such as the brain death concept of the German Transplantation Law or the possibility of paintball events.
Der Grundrechtsverzicht wird seit Langem in Literatur und Praxis diskutiert, ohne dass es bisher einen Konsens über seine Merkmale sowie seine dogmatische Einordnung und Zulässigkeit gibt. Die Untersuchung legt diese Problematik unter Berücksichtigung der verschiedenen Grundrechtsdimensionen dar. Nach der Konkretisierung des Begriffs in Abgrenzung zu verwandten Rechtsinstituten ermittelt die Autorin die Verzichtsinteressen des Einzelnen und stellt ihnen gegenläufige Interessen der Allgemeinheit gegenüber. Die Auflösung dieses Spannungsfeldes ergibt ein dogmatisches System zur Bestimmung der Zulässigkeit des Grundrechtsverzichts und dessen Verhältnis zu den Pflichten der Legislative. Das Ergebnis wird in praktisch relevanten Fallkonstellationen wie der unlängst diskutierten Landarztquote sowie dem Hirntodkonzept des Transplantationsrechts zur Lösung herangezogen, ebenso bei der Beurteilung klassischer Fragestellungen wie der Zulässigkeit von Zwergenweitwurf oder Paintball.