englischThe Common Commercial Policy (CCP) of the European Union (EU) has recently been attracting increasing media attention. This volume continues contributions by leading scholars and examines the question whether the CCP is suitable to build a constitutional framework for the common commercial policy following the extensive reforms of the Treaty of Lisbon. It reveals an asymmetrical structure of constitutionalisation: On one hand, the democratic legitimacy has been massively increased. On the other hand, the ongoing denial of direct effects of trade agreements – among other things – weakens constitutional elements. This corresponds to the trend of a generally stronger emphasis on national sovereignty around the globe. From a constitutional perspective it nevertheless represents regression or at least the lack of progress.
Die gemeinsame Handelspolitik (GHP) der Europäischen Union (EU) rückte zuletzt immer häufiger in den Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit. Der vorliegende Tagungsband setzt eine Reihe GHP-bezogener Bände fort und geht der Frage nach, inwieweit die GHP nach den umfangreichen Reformen im Rahmen des Vertrags von Lissabon einen geeigneten verfassungsrechtlichen Rahmen für die internationale Handelspolitik im 21. Jahrhundert bildet. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Konstitutionalisierung der GHP durch den Vertrag von Lissabon eher asymmetrische Züge aufweist: Während die demokratische Rückbindung massiv ausgeweitet wurde, führt u. a. die fortgesetzte Ablehnung einer unmittelbaren Wirkung von Handelsabkommen zu einer Schwächung rechtsstaatlicher Elemente. Das entspricht dem Trend einer allgemein stärkeren Betonung national-staatlicher Souveränitätsrechte rund um den Globus, stellt aus verfassungsrechtlicher Perspektive gleichwohl einen Rückschritt oder zumindest das Fehlen von Fortschritt dar.