Die Umsetzung des Zertifikationsmodells im Luftreinhalterecht der USA

Angesichts weiterhin wachsender Umweltschäden wächst die Kritik an einer allein von ordnungsrechtlichen Strukturen geprägten Umweltpolitik. Gefordert werden Methoden, die die Umweltqualität auf einfachere, effizientere und kostengünstigere Weise verbessern. Eines der in der Diskussion stehenden Instrumente ist das Zertifikats- oder Lizenzmodell, das im US-amerikanischen Luftreinhalterecht bereits seit mehreren Jahren in der Praxis angewendet wird.
Im Anschluß an eine knappe Darstellung der modelltheoretischen Vorteile der Lizenzierung behandelt die Verfasserin umfassend die Novelle des US-amerikanischen Clean Air Acts im Jahr 1990, mit der das Modell erstmals praktisch angewendet wurde, sowie die Probleme bei Umsetzung und Vollzug der Lizenzlösungen. Die Evaluation eines regionalen Programms gegen Sauren Regen anhand gängiger Beurteilungskriterien zu Politikstrategien rundet das Werk ab.
Die Untersuchung zeigt, daß das Lizenzmodell aufgrund der in den USA gewonnenen Erfahrungen – und entgegen der vorherrschenden Meinung in der deutschen und europäischen Fachöffentlichkeit – durchaus eine weg- und zukunftsweisende Alternative zur Auflagenpolitik bietet.