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Schönherr-Mann

Gewalt, Macht, individueller Widerstand

Staatsverständnisse im Existentialismus
Nomos,  2015, 300 Pages

ISBN 978-3-8487-1900-6


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The work is part of the series Staatsverständnisse (Volume 77)
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Der Existentialismus findet wenig Beachtung in der politischen Philosophie, der er als unpolitisch, romantisch, pubertär, obszön gilt. Zurecht beschuldigt man ihn des Individualismus. Denn der Existentialismus geht von einem Primat des Individuums gegenüber dem Staat aus, was sich keinem Vertrag, sondern originär der individuellen Widerständigkeit verdankt. Daraus entsteht politische Macht, während undemokratische Staaten darauf zumeist mit Gewalt reagieren. So entwickelt sich ein hochaktuelles Staatsverständnis, wie es sich als partizipatorische Demokratie im späten 20. Jahrhundert verbreitet. Dieses Staatsverständnis vertreten vor allem die französischen emanzipatorischen Existentialisten, es findet sich aber auch bei Randgängern wie Arendt und Bataille und kann sich auf Wegbereiter wie Kierkegaard und Stirner sowie Nietzsche berufen. Ein metaphysisch religiöser Existentialismus von Marcel, Jaspers, Cioran oder am Rande Heidegger und als Vorläufer Bergson insistiert auf einem traditionellen Staatsverständnis, das lebens- oder seinsphilosophisch renoviert wird. Der Band führt vor, dass die Nachwirkungen des verfemten Existentialismus politischer sind, als dessen spärliche, teilweise fragwürdige Rezeption heute glauben machen möchte.

»Seine textorientierten Lektüren extrahieren politische Deutungen bisher vernachlässigter Autoren, die eine demokratische Teilhabe begründen, ohne sich in romantische Szene zu verfangen. So entstehen exemplarische Anknüpfungspunkte für neuere Rezeptionen.«
E & D 2016, 497

»sehr lesenswert...eine hervorragende Einführung in das existentialistische Denken... zahlreiche Anknüpfungspunkte und erfrischende neue Perspektiven im Nachdenken über den Staat der Gegenwart.«
Björn Wagner, pw-portal.de 4/2016

»Es ist sehr lesenswert... Mit dem neuen Terminus 'emanzipatorischer Existentialismus', dem er Sartre, Camus, Merleau-Ponty und Beauvoir zuordnet, ist Schönherr-Mann die Prägung eines Begriffs gelungen, der durchaus Chancen besitzt, sich durchzusetzen... Schönherr-Manns Buch hat seinen Platz im [...]