englischThe (temporary) continuation of an insolvent business is the ‘cornerstone’ of any restructuring. However, temporary insolvency administrators are confronted with disproportionate liability risks when continuing a business. The scale of liability is characterised by indeterminate legal terms and, due to the scarcity of casuistry, can hardly be assessed from a practitioner’s point of view. The prevailing doctrine interprets the administrators’ duties at the expense of effective, reorganisation-oriented business continuation, which motivates defensive actions by the administrators and significantly reduces the chances of reorganisation. In this study, the author points out that if appropriate weighting is given to the objectives of the insolvency proceedings, the legislative intention and the legal system, a liability rule that promotes restructuring must be applied. As a result, the author summarises this optimised standard in clear criteria that can be applied in practice.
Die – zumindest interimsweise – Betriebsfortführung ist der „Eckstein“ jeder Sanierung eines Unternehmens in der Insolvenz. Doch der vorläufige Insolvenzverwalter sieht sich bei der Betriebsfortführung mit unverhältnismäßigen Haftungsrisiken konfrontiert. Der Haftungsmaßstab ist von unbestimmten Rechtsbegriffen geprägt und aufgrund kaum vorhandener Kasuistik aus Praktikersicht kaum zu überblicken. Zudem legt die herrschende Lehre den Pflichtenkreis des Verwalters einseitig zu Lasten effektiver, sanierungsorientierter Betriebsfortführung aus, was defensives Verwalterhandeln motiviert und die Sanierungschancen nachhaltig verringert. Der Autor stellt heraus, dass bei zutreffender Gewichtung der Ziele des Insolvenzeröffnungsverfahrens, der gesetzgeberischen Intention und der Gesetzessystematik ein sanierungsfördernder Haftungsmaßstab angelegt werden muss. Im Ergebnis fasst der Autor diesen optimierten Maßstab in klare, in der Praxis anwendbare, Kriterien.