englischCourts in authoritarian states have only recently become the focus of studies in comparative legal studies or political science. This book analyses judicial reforms in the People’s Republic of China over the past 20 years. In contrast to other studies that have found courts to be weak and dependent institutions of the party state the transformation of courts and their immediate institutional contexts are described as a process of judicialization. The analysis distinguishes between judicialization processes on the central and local levels. On the national level, the study investigates the Supreme People’s Court, which has become a quasi-legislative body. A further focus of this book is the content of the judicial examination that reflects the party state’s requirements of how judges interpret and apply the law in practice.
Gerichte in autoritären Staaten sind erst seit wenigen Jahren in den Fokus der internationalen rechts- und politikwissenschaftlichen Forschung gerückt. Dieses Buch untersucht die Justizreformen der letzten 20 Jahre in der Volksrepublik China. Der Wandel von Gerichten und ihres unmittelbaren institutionellen Kontextes wird als Justizialisierung interpretiert. Damit tritt dieses Buch der weit verbreiteten Auffassung entgegen, die Gerichte in China lediglich als schwache und unselbständige Institutionen des Parteistaats versteht. Es wird zwischen einem Prozess der Justizialisierung auf der zentralstaatlichen und auf der lokalen Ebene unterschieden. Auf der Ebene des Zentralstaats steht das Oberste Volksgericht im Mittelpunkt der Untersuchung, das sich als ein Parallelgesetzgeber neben dem Nationalen Volkskongress etabliert hat. Analysiert werden auch die Aufgaben der staatlichen Justizprüfungen, welche die parteistaatlichen Anforderungen an die richterliche Rechtsauffassung widerspiegeln.