englischIn 2008, following an internal investigation conducted by a law firm, Siemens AG settled ongoing corruption proceedings with the German and American authorities. German legal scholars criticized this approach and questioned its compliance with German law. This thesis identifies the legal basis for this criticism and examines the compliance of internal investigations with public international, corporate, capital markets, competition and data protection law, as well as employees’ fundamental rights and the standards imposed on legal professionals. It takes into account the SEC’s procedure and the general approach to internal investigations in practice.
The analysis is based on research conducted in Germany and the USA as well as on interviews with involved attorneys and employees of the SEC and the Munich public procecutor.
The author is now an attorney for litigation and internal investigations in an international law firm.
Im Jahr 2008 einigte sich die Siemens AG mit den deutschen und amerikanischen Behörden nach internen Ermittlungen durch eine Anwaltskanzlei auf die Beendigung laufender Korruptionsverfahren. Das deutsche Schrifttum kritisierte dieses Vorgehen scharf und bestritt seine Vereinbarkeit mit dem deutschen Recht. Diese Kritik wird in der Arbeit auf einzelne Fragen des Völker-, Gesellschafts-, Kapitalmarkt- und Wettbewerbsrechts, der Grundrechte sowie des anwaltlichen Berufsrechts und des Datenschutzrechts zurückgeführt und hinterfragt. Dabei wird auf das Vorgehen der SEC und die praktische Durchführung interner Ermittlungen Bezug genommen.
Die Erörterung des Themas stützt sich auf Forschung in Deutschland und den USA sowie auf Gespräche mit den beteiligten Anwälten und Mitarbeitern der SEC sowie der Staatsanwaltschaft München.
Die Autorin ist zwischenzeitlich als Anwältin mit Schwerpunkt im Bereich Prozessführung und interne Ermittlungen in einer internationalen Anwaltskanzlei tätig.