Refresh

0 Hits

Schwind

Kadenz und Kontrapunkt

Zur Kompositionslehre der klassischen Vokalpolyphonie
Olms,  2009, 302 Pages

ISBN 978-3-487-13983-8


Our continuation service: You will receive new series titles or new editions automatically and without obligation to purchase. If you wish to do so, you can mark it in the shopping cart.

The work is part of the series Studien zur Geschichte der Musiktheorie (Volume 7)
38,00 € incl. VAT
Available
Add to shopping cart
Add to notepad
 Further options for registered users

In der Musik des 15. und 16. Jahrhunderts spielt die Kadenz bzw. die mehrstimmige Klausel eine wichtige Rolle als syntaktisches Mittel. Sie bringt den musikalischen Satz nicht nur zu einem Abschluss, sondern gliedert ihn und hält ihn zugleich in Fluss. In Widerspruch dazu steht auf den ersten Blick der Befund, dass die Contrapunctus-Lehre des 15. Jahrhunderts – d. h. jene Texte, die das 'Komponieren' lehrten – die Kadenzbildung nicht thematisiert. Erst in den Jahren um 1500 rückt die Kadenz ins Blickfeld der Theoretiker und wird dann in einem eigenen Regelsystem erfasst. Vorliegende Arbeit geht der Frage nach, warum die Kadenz im Contrapunctus vor 1500 keine Rolle spielt, obwohl es sie in der Praxis ja gab, und verfolgt erstmals die Entwicklung der Kadenzlehre von ihren Anfängen bei Johannes Cochlaeus und Melchior Schanppecher bis zu ihrer ausdifferenzierten Darstellung in den Schriften von Gallus Dressler (1563) und Gioseffo Zarlino (1558 /1573).