Cataldi Madonna
Wolffiana VIII: Erfahrung und Wissenschaftstheorie bei Christian Wolff
ISBN 978-3-487-15736-8
englischAn adequate reassessment of Christian Wolff’s philosophy necessarily requires an anachronistic comparison with contemporary issues. Only thanks to such a modernization we can evaluate the quality and the potential of Wolff’s research program. One of Christian Wolff’s major goals was to make the scientific theory of the time – which already appeared to be obsolete by the new empirical sciences and still was in the form of the deductive sciences – adequate to the procedures actually followed by the protagonists of the new scientific revolution. Such a radical updating – urged by the scientists’ fieldwork – could have better explained the specificities of the new scientific procedures and could have more effectively contributed to the progress of the existing empirical disciplines, fostering at the same time the possibility of creating new ones. Important traces of Wolff’s achievements can still be found in the current theory of science.
Eine angemessene Rehabilitierung der Wolff’schen Philosophie setzt zwangsläufig einen anachronistischen Vergleich mit heutigen Themen voraus. Nur dank einer solchen Aktualisierung lassen sich die Qualität seines Forschungsprogramms und dessen Fähigkeit, zentrale Fragen aufzugreifen und deren Fortentwicklung zu fördern, bewerten. Zu Wolffs Zeit war die Wissenschaftstheorie immer noch nach dem Muster der deduktiven Wissenschaften gestaltet, das nunmehr durch die experimentellen Wissenschaften überholt ist. Eine der Hauptabsichten Wolffs bestand daher in der Anpassung dieser Theorie an die Verfahren, die von den Hauptvertretern der sich vollziehenden wissenschaftlichen Revolution tatsächlich angewandt wurden. Eine durch die Feldforschung der Wissenschaftler angeregte radikale Erneuerung konnte dazu beitragen, die Spezifik der neuen Form der wissenschaftlichen Untersuchung genauer in den Blick zu nehmen und den Fortschritt der empirischen Disziplinen sowie die mögliche Herausbildung neuer Fachgebiete zu befördern. Wichtige Spuren dieser Leistung Wolffs finden sich noch in der heutigen Wissenschaftstheorie.
