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Stephens

Kleist - Gewalt und Sprache

Mit einem Geleitwort von Walter Müller-Seidel
Rombach Wissenschaft,  1999, 300 Pages

ISBN 978-3-96821-146-6


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The work is part of the series Litterae (Volume 64)
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Kleists Dramen und Erzählungen sind Experimentanordnungen. An Beispielen menschlichen Verhaltens werden Fragen nach der Gültigkeit humaner Werte unter den vielfachen Erscheinungen und Umständen von Gewalt und Gewalttätigkeit aufgeworfen. Die Greuel eines Krieges oder die Grausamkeit eines Verhörs sind für Kleist kein bloßes Faszinosum. Waren für den Marquis de Sade die Leiden anderer Gegenstand eigenen Lustgewinns, so stellen sie für Kleist immer wieder Herausforderungen an die moralische Gleichgültigkeit und Passivität seiner Zeitgenossen dar. Die Sprache, bereits vom jungen Kleist als untaugliches »Mittel zur Mitteilung« bezeichnet, erscheint bei ihm einerseits selbst als Instrument der Gewalt, andererseits aber bietet sie seinen Gestalten die einzige Möglichkeit, Ausbrüche der Gewalt begreifbar zu machen oder ihnen womöglich Einhalt zu gebieten. In seinen facettenreichen Studien über die Wechselbeziehung zwischen Sprache und Gewalt stellt Anthony Stephens außerdem noch eine Reihe von Fragen über das Wesen individueller Existenz in Kleists Werk.