Schweidler
Wiedergeburt
ISBN 978-3-495-99813-7
englischThe age-old dream of life leaving itself behind remains the great challenge of philosophy. For a long time, it has allowed itself to be led down the wrong path of a search that was supposed to show man a way out of time itself. The thought that the monumental two-part book "Wiedergeburt" ("Rebirth") follows leads precisely in the opposite direction: not to overcome time, but to turn it around. It is the thought of the past that was never present.
The first part traces this thought – along seemingly quite disparate paths through the thicket of the common roots of induction and evolution, of the struggle with art that enters into itself in its work, to that of the paradoxes of the non-internal beginning of time. The second part then follows the trail in a movement of thought back into the layers and stages of man's consciousness of the origin of his society. In the end, time lost in it is found again: not as the goal of the search that led into this book, but as that of the redemption of it that leads into it.
Der uralte Traum vom Leben, das sich selbst hinter sich lässt, bleibt die große Herausforderung der Philosophie. Lange hat sie sich von ihr auf den Irrweg einer Suche leiten lassen, die dem Menschen einen Ausweg aus der Zeit selbst weisen sollte. Der Gedanke, dem dieser monumentale Zweiteiler folgt, führt gerade in die Gegenrichtung: die Zeit nicht zu überwinden, sondern sie zu wenden. Es ist der Gedanke der Vergangenheit, die niemals Gegenwart war.
Der erste Teil spürt diesen Gedanken auf – entlang scheinbar ganz disparater Pfade durch das Dickicht der gemeinsamen Wurzeln von Induktion und Evolution, des Ringens mit der Kunst, die in ihrem Werk in sich selbst eingeht, bis hin zu dem der Paradoxien des nicht innerzeitigen Anfangs der Zeit.
Der zweite Teil folgt dann der Spur in einer Denkbewegung zurück in die Schichten und Stadien des Bewusstseins des Menschen vom Ursprung seiner Gesellschaft. Am Ende findet sich die in ihr verlorene Zeit wieder: nicht als das Ziel der Suche, die in dieses Buch hineingeführt hat, sondern als die der in es hineinführenden Erlösung von ihr.
Aus Band 2, Kapitel IV. „Das überholte Selbst“
„Was habe ich eigentlich mit diesem Buch hier vor mir liegen? Es ist mir ja nun das Metonym, die pars pro toto stehende Verkörperung des Geschehens geworden, in dem das Universum sich mit mir als seinem unverlierbaren Faktor durch seine Ereignisse hindurch spiegelnd zu der es umfassenden Zeit zu ergänzen im Begriff befindlich ist. Ähnlich wie das Kästchen in der »neuen Melusine« steht das, was in diesem Buch vor sich geht, für das an mir, worin wiederum ich pars pro toto für alles stehe, was zu dem mich umgreifenden Ganzen des Universums gehört, das heißt: Es steht wesentlich
für meinen unter all den anderen Zeitorten und die mir durch seine Beziehung zu ihnen gegebene »Stellung im Kosmos«.“