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Die Prinzipien des Seins in der Erkenntnistheorie

Academia,  2005, 280 Seiten, gebunden

ISBN 978-3-89665-351-2


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Das Werk ist Teil der Reihe Academia Philosophical Studies (Band 21)
44,00 € inkl. MwSt.
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Die Geistesgeschichte regt mit ihren Rätseln und Problemen immer zu Vergleichen an und zu Differenzierungen. Dabei sind die Fragestellungen in Bezug auf die Werke der jeweiligen Philosophen von der Antike bis heute von unschätzbarer Bedeutung. Sie geben schließlich Antworten auf Fragen nach Wesen und Inhalt der Philosophie trotz aller schroff einander entgegengesetzter Meinungen. Gemeinsam allen philosophischen Ideen ist schließlich die Urfrage nach dem unbedingten, dem wirklichen Sein des Menschen und nach den letzten Gründen der Dinge in dieser Welt. Das vorliegende Buch spricht jeden an, den religionsphilosophische Themen und Fragen immer wieder faszinieren.



In einer wissenschaftlichen Betrachtung der einzelnen Phänomene der angeschnittenen Kulturbereiche drängt sich sowohl ein objektiver als auch ein subjektiver Standpunkt auf. Der transzendentalphilosophische Gesichtspunkt der Darstellung ist par excellence Gott, die reine Objektivität.
Der Grundgedanke der transzendentalphilosophischen Methode ist schon bei Aristoteles zu erkennen. Aber erst Immanuel Kant vermochte es, diesen Gedankenweg mit einer kritischen Reflexion auf der Grundlage der metaphysischen Erkenntnis auszubauen. In der vorliegenden Schrift wurde der Versuch unternommen, das Problem des sinnvollen Wissens von den 'ersten Ursachen und Gründen' im großen Rahmen der Entwicklung von der Antike über das christliche Abendland bis heute im Entfaltungs- und Wandlungsprozess mit allen Auswirkungen und Seinsvorstellungen darzulegen, wobei der Seinszusammenhang im antiken religionsphilosophischen Kulturbereich untrennbar mit dem Kosmos und der dazugehörenden Natur verbunden ist.
Es steht dafür, dass im christlichen Abendland dieser Gedankenkreis seinen Ausdruck in einem allumfassenden, unendlichen und absoluten Sein, in einem göttlichen Geist fand, in einer christlichen Denkweise, die eine großartige europäische Kultur mit einem Reichtum an Formen und religiösem Sein umspannte.
In diesem Buch wird die Entwicklung in großen Zügen durcheilt, und doch wird die religionsphilosophische Problematik im Detail angesprochen. Die Untersuchung zeigt, dass die griechische Philosophie der Antike schon als transzendentale, religionsphilosophische Wirklichkeit im Bewusstsein der Lehrenden angelegt war wie zum Beispiel bei Xenophon, einem Schüler Sokrates'. Von dort ist es zeitlich nicht mehr weit bis zu Platon.
Bei Aristoteles ist alles Sein aus einem transzendentalen Grund hervorgegangen. Im Anschluss an den Dialog im 'Timaios', in dem Platon schon von einem hochstehenden, transzendentalen Standpunkt mit einer Unendlichkeit kündet, ist Gott für ihn der 'erste Beweger', der bewegt, aber selbst unbewegt bleibt.
Unter dem römischen Kultureinfluss entwickelte sich das lateinische Christentum, das durch die religionsphilosophischen Lehren des Augustinus' in das frühe Mittelalter eintrat. Er ist der christliche Kirchenlehrer, der auf der einen Seite noch in der Weltanschauung der platonischen Transzendentalphilosophie wurzelt, also noch in der Antike, und andererseits bereits im beginnenden Mittelalter angelegt seine geistige Hinwendung fand, ein Zeitalter, das er tief beeinflusst hat. So vermochte er Antike und Mittelalter durch eine geistige Brücke zu verbinden.
Der spätere Thomas von Aquin, der eine systematische schulische Entwicklung innerhalb der Scholastik und Neuscholastik durchführte, verband gleichzeitig die christliche Tradition mit den Gedanken Aristoteles' zu einer Einheit.
Im Verlauf der geistigen Auseinandersetzung werden in der Neuzeit die Themen der rationalistischen Theologie und der naturwissenschaftlichen Auffassung sowie der verschiedenen Formen des Materialismus und der religionsphilosophischen Lehren angeschnitten.
In einer Schlussbetrachtung sind in dieser Arbeit alle Seinsmöglichkeiten, so weit fassbar, zusammengefügt. Die einzelnen Gegenstandsbereiche werden hier im Verhältnis der Verhaltensweisen zueinander bestimmt. So erhebt sich zwangsläufig die Frage, ist die gestellte Aufgabe überhaupt lösbar. Was können wir erwarten, wenn auf eine Frage nach jeder Antwort eine neue Fragestellung aufbricht. Wie immer wir das Sehen und das Denken auffassen, das Ergebnis scheint erst dann befriedigend zu sein, wenn keine Frage mehr offen ist.
In diesem Buch wurden die verschiedenen pluralistischen Auffassungen in die Gegenwart gestellt. Im Grunde genommen bleibt der Seinsbegriff in unserer Erkenntnistheorie vorgegeben. Damit gelangen wir in den Bereich der Metaphysik mit dem Ergebnis, dass das Sein das ist, was etwas hat, um Seiendes zu sein. In der thomistischen Metaphysik ist das Sein von sich aus unbegrenzt, dem gegenüber ist der Ursprung das absolute Sein, die Endstufe und das Ziel des Seienden mit dem Erkennen Gottes.
Es spricht uns auch die Frage nach dem Sinn des Lebens an; wir erfahren Gott als sinngebende Gegenwart und finden die Erklärung, wie wir unseren individuellen Sinntrieb transzendieren können.
Damit sind Sein und das Seiende als letzter Grund zusammengeführt. In der unübersehbaren Literatur ergaben sich immer wieder neue Fragestellungen, die den Rahmen des Themas fast zu sprengen drohten. Der Autor hat sich dennoch auf die einzelnen religionsphilosophischen Probleme in den jeweiligen Positionen eingelassen und der Diskussion gestellt, sonst wären die Konsequenzen daraus nicht klar sondern unwahr geworden.
Das Buch spricht alle an, die sich mit religionsphilosophischen Fragen auseinandersetzen und dabei die breit gefasste Annäherung an das Thema zu schätzen wissen. Der Versuch, aktuelle naturhistorische Erkenntnisse und neuere Geistesströmungen zu berücksichtigen sowie dem Betrachter seinen eigenen Ermessensspielraum zu ermöglichen, wird dem modernen Leser entgegenkommen.


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