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Kohr

»Gott selbst muß das letzte Wort sprechen«

Religion und Politik im Denken Franz Rosenzweigs
Karl Alber,  2008, 327 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-495-48268-1


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Das Werk ist Teil der Reihe Rosenzweigiana (Band 3)
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Das Buch untersucht die Verhältnisbestimmung von Religion und Politik im Denken Franz Rosenzweigs. Bislang wurde Rosenzweig überwiegend als apolitischer Denker wahrgenommen. Dagegen zeigt der Autor in der vorliegenden Studie, dass das Politische in der Konzeption von Rosenzweigs »neuem Denken« eine zentrale und entscheidende Rolle spielt.Rosenzweig war der Überzeugung, dass nur ein Denken, das die Zeit und den anderen ernst nimmt, in der Lage sein würde, das Dilemma, in dem sich die moderne Philosophie befand, zu überwinden. Zwischen einer Philosophie des Absoluten, die in der Gefahr steht, totalitäre Herrschaftsstrukturen zu verfestigen, und einer Philosophie des Relativismus, die jede Ordnung der Gleichgültigkeit preisgibt, galt es einen Mittelweg zu bahnen. Rosenzweig versuchte dies von seinem jüdischen Standpunkt aus. Der Begriff der Offenbarung wurde dabei zu seinem Zentralbegriff. Judentum und Christentum gründen sich nach Rosenzweigs Auffassung auf ein bestimmtes Verständnis von Offenbarung, das sie vor der Gefahr »religionshaft« und intolerant zu werden bewahrt. Sie sind keine Religionen im Sinne eines Glaubens an bestimmte Glaubenssätze und Dogmen, sondern fußen auf einer lebendigen Beziehung zum Gott der Offenbarung. In dieser Beziehung sind sie sich bewusst, dass die Welt noch nicht am Ziel und ihre Vollendung erst am Ende und von Gott her zu erwarten ist. Der Versuch der Politik, eine gerechte Ordnung des Zusammenlebens zu verwirklichen, steht deshalb aus ihrer Perspektive unter einem ewigen Vorbehalt. Es ist die Funktion der Offenbarungsreligionen Judentum und Christentum, der Welt der Politik diesen Vorbehalt immerwährend deutlich zu machen. Daher müssen sie Abstand zur Welt der Politik halten, ohne sich jedoch politische Impulse und politische Kritik zu verbieten.

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