Offshore-Windparkprojekte sind in besonderem Maße konfliktanfällig. Um Konflikte bereits projektbegleitend beizulegen, werden meistens Dispute Boards vereinbart. Während Dispute Boards international erfolgreich eingesetzt werden, laufen die Dispute-Board-Verfahren bei deutschen Offshore-Windparks häufig nicht reibungslos. So existiert eine projektbegleitende Streitbeilegung oft nicht, weil die Ernennung des Dispute Boards zu spät erfolgt und zu lange dauert. Zudem schrecken die Parteien vor der Einleitung eines Dispute-Board-Verfahrens zurück, weil sie den Projektfrieden nicht durch eine Verfahrenseinleitung gefährden wollen und die Verfahren für die projektbegleitende Durchführung zu arbeitsintensiv sind. In der Folge können Dispute Boards nicht verhindern, dass Claims gesammelt werden. Die Verfasserin untersucht die Ursachen für diese Phänomene und entwickelt Handlungsempfehlungen, welche auf andere Branchen übertragbar sind.
englischDuring the construction of German offshore wind farms, disagreements occur on a daily basis. Parties mostly agree on dispute boards as a conflict resolution mechanism. However, the German wind farm constructors do not only have positive experiences with dispute boards. Very often the parties fail to appoint the dispute board before the commencement of construction even though appointing the adjudicators can take up to one year. Even if a dispute board exists, the parties often refuse to initiate a formal dispute board procedure as it is seen as an unfriendly act. Thus, the dispute board cannot assist the parties in solving their conflicts. The author examines the described phenomena and develops recommendations which are also useful in the construction industry.