Die Wirtschaftspolitik in Brasilien unterliegt weitreichenden Veränderungen. Parallel zur demokratischen Transition vollzog sich ein radikaler wirtschaftspolitischer Wandel zugunsten eines Paradigmas, das in Brasilien als neoliberal bezeichnet wird. Dieses neue Paradigma war nur bedingt mit gewachsenen Strukturen vereinbar.
Die Studie zeigt, wie spezifische gesellschaftliche und wirtschaftliche Pfadabhängigkeiten die Nachhaltigkeit politischer Paradigmenwandel erschweren und eine Rückorientierung auf langfristig institutionalisierte Muster ermöglichen. Aktuell konkurrieren verschiedene Paradigmen im polit-ökonomischen Diskurs Brasiliens und sind zum zentralen Thema von Wahlkampf und Parteienwettbewerb geworden. Ob ein dabei kurzfristig erfolgreiches Paradigma auch dauerhaft die brasilianische Wirtschaftspolitik prägen kann, wird davon abhängen, inwieweit es mit bestehenden sozioökonomischen Konstellationen harmoniert.
englischBrazil's economic policy is facing far-reaching changes. Its transition to democracy was accompanied by a radical change towards an economic paradigm that is referred to as neo-liberal in the country. This new paradigm was only partially compatible with pre-existing structures.
This study shows how specific social and economic path dependencies impede sustainable paradigm shift and enable a reorientation towards long-term institutionalised patterns. At the moment, different paradigms are competing within Brazil’s political-economic discourse, and they have become the central topic of electoral campaigns and party competition. Whether or not a paradigm that has been successful in the short term may have a lasting effect on Brazil’s economic policy will depend on the extent to which it harmonises with existing socio-economic constellations.
