Die Geltung eines Tarifvertrags setzt im französischen Recht nur die Tarifgebundenheit des Arbeitgebers voraus, nicht aber die des Arbeitnehmers (erga-omnes-Wirkung). Rechtsprechung und Literatur versuchen deshalb, die Vertragsfreiheit der Arbeitnehmer zu schützen. Eine normative Wirkung funktioniert nur eingeschränkt. Das Werk untersucht vor dem Hintergrund der erga-omnes-Wirkung die rechtliche Technik, mit der der Tarifvertrag den Arbeitsvertrag gestaltet.
Die Verfasserin berücksichtigt auch jüngste Entwicklungen bis hin zu der ab 2016 geplanten Reform des Code du travail. Über die Erkenntnisse zum französischen Recht hinaus wird ein Beitrag zur Diskussion im deutschen Tarifvertragsrecht geleistet: Sollte auch für das deutsche Recht eine erga-omnes-Wirkung eingeführt werden? Das Werk richtet sich an alle, die sich mit kollektivem Arbeitsrecht beschäftigen, sei es im Bereich der Wissenschaft oder der Praxis.
englischIn French law, if an employer is bound by a collective agreement, it is applicable to all his employees (erga omnes effect). As a consequence, French jurisprudence and literature try to protect the workers’ freedom of contract. The legal technique of the normative effect is modified by the use of exceptions. The publication explains the system of how collective agreements manage to shape the labour contract.
The author takes into consideration recent developments such as the reform of the Code du travail intended from 2016 onwards. The study gives an insight into French law and contributes to discussions in German law of collective bargaining: Should German law introduce an erga omnes effect? The publication is aimed at all engaging in collective labour law.