Der familienrechtlichen Literatur fehlte bisher ein ganzheitlicher Blick auf die negativen Härteklauseln des Scheidungsfolgenrechts. Die Arbeit schließt diese Lücke, indem sie dem Wesen und der Funktion billigen Rechts nachspürt und die Regeln zur Verwirkung von Zugewinn-, Versorgungsausgleich und nachehelichem Unterhalt einer kritischen Analyse unterzieht.
Das Werk bestimmt die grobe Unbilligkeit im Scheidungsfolgenrecht einheitlich. Es ist ein Allgemeiner Teil vorangestellt, in dem der Billigkeitsbegriff in rechtsphilosophischer und rechtshistorischer Hinsicht erarbeitet wird. Im Besonderen Teil werden die negativen Härteklauseln einzeln untersucht. Dabei werden auch die Geringfügigkeitsklausel in § 18 VersAusglG und die zum 1.3.2013 reformierte „einfache“ Billigkeitsnorm § 1578 b BGB in den Blick genommen. Im Ergebnis sind Unterscheidungen zwischen den negativen Härteklauseln weder in der rechtstechnischen Ausgestaltung noch in der praktischen Anwendung gerechtfertigt.
englischUp to now, family law literature was lacking a holistic view on the rules to prevent inequity in case of financial provision on divorce. This book fills the gap by tracing nature and role of equity and by critically analysing the rules to prevent inequity regarding equal share in money and property, pension sharing, and alimony.
The present work examines German law regarding gross inequity in the financial provision on divorce in a new way. It starts with a general section in which the fairness concept in terms of legal philosophy and legal history is developed. In the particular section, the rules to prevent inequity are individually examined. The “de minimis” rule § 18 VersAusglG and the “simple” fairness norm § 1578 b BGB (reformed on 01 March 2013) are also taken into account.
The major result of the analysis is that distinctions between all rules to prevent inequity are justified neither in lawmaking nor in application of law.