Die Patronatserklärung ist ein vom Handelsverkehr und der Bankenpraxis geschaffenes Rechtsinstrument, welches durch eine „weiche“ oder „harte“ Formulierung eine vielschichtige Gestaltungsbreite aufweist und eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren hat. Ursprünglich wurde die Patronatserklärung als flexible atypische Kreditsicherheit entwickelt, um etwa Belastungen banküblicher Kreditsicherheiten, wie beispielsweise bei der Bürgschaft, zu umgehen. Zwischenzeitlich wurden darüber hinaus ihre Einsatzmöglichkeiten in der Sanierungspraxis zur kurzfristigen Beseitigung der Insolvenzreife eines Unternehmens erkannt. Insofern hat sich auch der Fokus der wissenschaftlichen Diskussion deutlich ausgeweitet. Diese Entwicklung greift die vorliegende Untersuchung vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung und gegenwärtiger Insolvenzen, wie etwa der von Air Berlin, auf und behandelt die nicht abschließend geklärten rechtlichen und tatsächlichen Probleme beim Einsatz von Patronatserklärungen.
englischThe comfort letter [Patronatserklärung] is a legal instrument created in the practice of commercial transactions and banking, and has undergone a remarkable development. It may appear in different forms (using softer or harder wording), expressing various degrees of commitment regarding the person issuing the comfort letter [Patron]. Originally, the comfort letter was developed as an atypical collateral, e.g. in order to avoid the disadvantages associated with instruments such as guarantees. Meanwhile, its field of application has expanded to the use as an instrument of restructuring, for example to avert a company’s insolvency. In this respect, its focus within academic debate has expanded. Taking recent case law developments as a starting point – for instance the insolvency of Air Berlin – this study analyses doctrinal and practical issues of the use of comfort letters.