Das AGG untersagt die Benachteiligung von Beschäftigten aus Gründen der Rasse, wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters und der sexuellen Identität.
Gilt dieses Benachteiligungsverbot auch in Fällen der sogenannten drittbezogenen Diskriminierung, in denen der Beschäftigte nicht selbst Merkmalsträger ist, sondern wegen des Merkmals einer anderen Person benachteiligt wird? Liegt eine Benachteiligung auch im Fall einer sogenannten hypothetischen Diskriminierung vor, wenn kein spezifisches Opfer eines Nachteils zu ermitteln ist? Der EuGH musste sich mit beiden Fragen im Jahr 2008 in den Rechtssachen Coleman und Feryn befassen.
Die Autorin untersucht die genannten Konstellationen vor dem Hintergrund des Unionsrechts und erörtert die Auswirkungen auf das AGG. Dabei greift sie auf das US-amerikanische Antidiskriminierungsrecht zurück, das einen prägenden Einfluss auf die Entwicklung des unionsrechtlichen Antidiskriminierungsrecht hat.
englischThe German General Equal Treatment Act (AGG) prohibits discrimination against employees on grounds of race, ethnic origin, sex, religion, beliefs, disability, age and sexual identity.
However, does the law also cover cases of so-called discrimination by association in which employees are discriminated against because of their association with a person bearing a protected characteristic? Does the law also prohibit discrimination in absence of an identifiable victim (so-called hypothetical discrimination)? In its Coleman and Feryn judgments, the European Court of Justice answered these questions in the affirmative.
The author analyses these issues from a European law perspective and discusses their impact on the General Equal Treatment Act. To support her findings, the author refers to US anti-discrimination law, which has been central to the development of European anti-discrimination legislation.