Im Ländervergleich ist die Finanzsituation Nordrhein-Westfalens für den Gesamtstaat am bedeutendsten. Gleichzeitig gehört Nordrhein-Westfalen zu den Ländern, die die grundgesetzliche Schuldenbremse bisher nicht umgesetzt haben. Die Einführung einer Schuldenbremse in das Landesverfassungsrecht steht daher auf der Agenda der Verfassungsreformkommission des Landtags Nordrhein-Westfalen. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Schrift zunächst die Zweckmäßigkeit einer Aufnahme in die Landesverfassung.
Sodann lotet sie die kraft Grundgesetzes für alle Länder geltenden, finanzverfassungsrechtlichen Vorgaben und Spielräume aus. Sie bewertet die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten einer Schuldenbremse verfassungsrechtlich und -politisch. Dabei diskutieren die Autoren Fragen mit politischem Konfliktpotential wie die Rolle der Kommunen, den Schutz vor Umgehungen sowie Sanktionsmechanismen. Die Untersuchung mündet in rechtsförmliche Formulierungsvorschläge zur Änderung der Landesverfassung.
englischThe financial situation of North Rhine-Westphalia is of utmost importance for Germany as a whole. However, North Rhine-Westphalia has not yet implemented the “debt brake“ that the Basic Law mandates. Therefore, such a “debt brake“ is on the agenda of the constitutional reform commission of the state legislature of North Rhine-Westphalia. Against this backdrop, this book answers the question whether such a constitutional amendment is advisable. It analyzes the requirements that are imposed by federal law and describes the discretion of the states regarding its implementation. The authors also discuss politically charged questions such as the role of municipalities and safeguards against the circumvention of the “debt brake”. They finally propose a constitutional amendment that takes all of these concerns into consideration.