Der europäische Erweiterungsprozesses wirft die Frage auf, woran eine potentielle Zugehörigkeit zu Europa festgemacht werden kann. Vor dem Hintergrund kulturell-religiöser Debatten, in denen zunehmend „der“ Islam als Gegensatz zu Europa gezeichnet wird, und der Tatsache, dass im Fall einer Südosterweiterung der EU mit Bosnien-Herzegowina ein Staat mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung aufgenommen würde, steht die „Europatauglichkeit“ dieser Region zur Diskussion.
Der Autor untersucht das Verhältnis zwischen „Europäisierung und Islam“ anhand religiös-politischer Netzwerke und Identitätsdiskurse bosnischer Muslime. In besonderer Weise werden antimuslimische Diskurse Südosteuropas mit in die Analyse einbezogen, innerhalb derer die europäische Zugehörigkeit bosnischer Muslime entschieden zurückgewiesen wird.
Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Fritz und Helga Exner-Stiftung 2015 und dem Dissertationspreis Kulturwissenschaften 2015 ausgezeichnet.
englischThe European enlargement process raises the question of how belonging to Europe can be constituted. Against the background of cultural-religious debate, which increasingly characterises Islam as incompatible with Europe, and as a result of the fact that if Bosnia and Herzegovina was allowed to join the EU, a state with a majority Muslim population would be admitted, the suitability of this region’s accession to Europe is debatable.
The author explores the relationship between “Europeanisation and Islam” with the help of religious-political networks and the identity discourses of Bosnian Muslims. Moreover, he devotes particular attention to anti-Muslim discourses which decidedly reject the idea that Bosnian Muslims belong to Europe.
This book recently won the 2015 Fritz and Helga Exner Foundation Award and the 2015 Cultural Sciences Dissertation Prize.
