Die Arbeit beschäftigt sich mit einer zentralen Frage im kartellrechtlichen Umgang mit Märkten der Internetökonomie: Inwieweit lässt sich die abstrakte unionsrechtliche Verbotsnorm des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung gem. Art. 102 AEUV für die Anwendung auf dem Internetsuchmaschinenmarkt sachverhaltsstimmig konkretisieren?
Dabei sieht sich die Missbrauchskontrolle aufgrund der besonderen ökonomischen Dynamik innovativer Märkte neuen, bislang wenig grundlegend beleuchteten Anforderungen gegenüber. Die Arbeit setzt sich intensiv mit dieser Problematik auseinander und widmet sich zunächst insbesondere der Marktabgrenzung und den prägenden ökonomischen Charakteristika (namentlich positive indirekte Netzwerkeffekte). Darauf aufbauend konzentriert sich die Untersuchung auf die Priorisierung eigener Dienste und Inhalte (vertikale Integration) als Gegenstand missbräuchlichen Verhaltens unter Einbeziehung der Essential Facilities-Doktrin und des Kopplungstatbestandes.
englischThis work deals with one of the central questions with regard to the application of competition law to markets of the internet economy: To what extent can the prohibition of the abuse of market power according to Art. 102 TFEU be applied to innovative markets like the internet search engine market?
The challenges which the law faces in this context due to the special economic dynamic have not yet been thoroughly analysed. The study sheds light on the definition of the relevant markets and the important economic characteristics (indirect positive network effects in particular). On this basis, the work focuses on the preferential treatment of proprietary services and content (vertical integration) as potential abusive behaviour with reference to the essential facilities doctrine and unlawful tying.