Der Band enthält die Ergebnisse eines von der DFG geförderten Forschungsprojektes zur medienübergreifenden Mediennutzung. Entwickelt wird ein Modell der Medienwahl, das den mikroökonomischen Ansatz zur Erklärung der Aufteilung knapper Konsumbudgets zwischen Konsumgütern auf die Allokation von knapper Zeit zwischen Mediennutzungsaktivitäten und nicht-medialen Aktivitäten überträgt. Überprüft wird das Zeitallokationsmodell mithilfe von Strukturgleichungsmodellen, die mit Daten der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und der Media Analyse geschätzt werden. Die täglich verfügbare Zeit wird nach dem Grad ihrer Disponierbarkeit in Freizeit, Reproduktionszeit und Arbeitszeit unterteilt. Es zeigt sich ein unterschiedlich starker Einfluss der verfügbaren (Frei-)Zeitmengen auf die Nutzungsdauer einzelner Mediengattungen. Auch die Stärke kurzfristiger Substitutionsbeziehungen (Veränderungen in der Mediennutzungsstruktur als Folge von Variationen in der Menge verfügbarer Zeit) und langfristiger Substitutionseffekte (Veränderungen der Präferenzen für alte Medien als Folge neuer Medien) unterscheidet sich deutlich.
englischThe book presents the results of a research project on comprehensive media use which was funded by the German Research Foundation (DFG). Referring to assumptions of the microeconomic consumption theory, the authors developed a theoretical model that conceptualizes media choice as an allocation of a scarce time budget between different media usage and non-media activities. The time allocation model was tested using structural equation modeling techniques. Therefore, data from representative surveys such as „ARD/ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation“ and „Media Analyse“ were used. The daily time budget was broken in three categories related to different levels of disposability: free time, time for reproductive occupations (physiological or personal needs), and working time. Results show that the impact strength of available time varies for different media types. In addition, findings reveal differences in short-term substitution(shifts in the structure of media use as a result of varying time budgets) as well as long-term substitution effects (changes in preferences for „old“ media as a result of the emergence of „new“ media) between media types and to non-media activities.