Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sollte das unionale Datenschutzrecht tiefgreifend harmonisieren. Entgegen diesem Ziel wurden aber vermehrt Öffnungsklauseln aufgenommen. Die vorliegende Arbeit untersucht am Beispiel des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) die Inanspruchnahme ausgewählter Öffnungsklauseln der DSGVO. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, wie es um die Harmonisierung im Datenschutzrecht nach der großen Reform von der Richtlinie hin zur Verordnung steht. Bereits auf Ebene der DSGVO fallen Unklarheiten und Widersprüche bei den Öffnungsklauseln auf. Die mitgliedstaatliche Inanspruchnahme offenbart dem folgend teils noch gravierendere Mängel, die die Harmonisierung zusätzlich abschwächen.
englischThe General Data Protection Regulation (GDPR) was intended to harmonize Union data protection law in a far-reaching way. Contrary to this goal more opening clauses were included. This paper examines the use of selected opening clauses of the GDPR, taking the Federal Data Protection Act (BDSG) as an example. In particular, it examines the question of harmonization in data protection law after the major reform from the Directive to the Regulation. Already at the level of the GDPR, ambiguities and contradictions in the opening clauses are noticeable. The use of these clauses in the member states reveals even more serious deficiencies, which further weaken harmonization.