Kann es ein legitimes Internet-Recht ohne staatliche Institutionen und Behörden geben? Wer soll der Verfasser des Internet-Rechts und des Grundgesetzes der online Kommunikation sein? Prinzipien wie Repräsentation, Legitimation, Transparenz und Zurechnungsfähigkeit scheinen keine wichtige Rolle mehr bei der online-Regulierung zu spielen. Und Grundrechte wie Persönlichkeitsrecht, Datenschutz, Schutz der Privatsphäre und das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung haben eine geringere Bedeutung erhalten.
Konzepte wie „Lex Digitalis“, „Transnationalisierung des Rechts“, „globales Recht ohne Staat“ und „normative online Netzwerke“ sind die Protagonisten der heutigen Internet-Regulierungsdebatte und einer meta-staatlichen Gesetzgebung. Das noch im 21. Jahrhundert verbreitete Denken des Rechts und der Verfassung als eine Einheit ist im Bereich der Internetkommunikation anhand privater Rechtsordnungen, die auf Basis der Prinzipien der Selbstregulierung und der Dezentralisierung geschaffen wurden, zersetzt worden. Aber kann eine solche Rechtsordnung tragfähig, kohärent und legitim sein?
englischCan we have legitimate internet law without State institutions and authorities? What principles and criteria should be taken into consideration in producing internet’s legal rules? Who should be the author of internet’s normativity? Principles such as the “Rule of Law”, Representation, Legitimacy, Transparency, Accountability do not seem any more to play an important role in producing online rules and norms, and fundamental rights such as protection of personality, personal data protection, informational self-determination have acquired a lesser importance in the internet environment. Instead, concepts such as “Lex Digitalis”, “Transnationalisation of Law”, “Global law without the State”, have obtained the leading role in the internet regulation debate and in a perspective meta–Statal legal order. Different legal regimes created on the principles of self-regulation, decentralization, heterarchical social peripheries have corroded the understanding of Law and Constitution as an “Entity”. Can such a legal order be viable, coherent, and legitimate?
