Volkssouveränität wird hier als einer der fundamentalen Begriffe des modernen Rechts verstanden. Die gegenwärtige Literatur wird allerdings vor allem von einer soziologischen Einsicht dominiert, die sie entweder auf ein bloßes Motivationsproblem oder auf ein Verfahren reduziert. Im Gegensatz dazu lässt sich Volkssouveränität als eine rechtsphilosophische Antwort auf die Frage nach der Legitimität des Rechts normativ begründen.
Zunächst wird die Frage erörtert, welche möglichen Funktionen der Begriff der Volkssouveränität im Recht haben kann. Der zweite Teil der Studie beinhaltet dann vor allem eine begriffsgeschichtliche Untersuchung der Volkssouveränität nach spätmittelalterlichen (Thomas von Aquin, Marsilius von Padua und Wilhelm von Ockham) und modernen (Jean Bodin, Thomas Hobbes, John Locke und Jean-Jacques Rousseau) philosophischen Einsichten.
englischPopular sovereignty is regarded here as one of the fundamental concepts of modern law. Indeed, the current literature is dominated by a kind of sociological perspective, which reduces this concept either to a motivational problem, or to a procedure. In contrast to this view, popular sovereignty can be justified as a legal philosophical answer to the normative question of the legitimacy of law. The first part of this study will address the question of possible functions of the concept of popular sovereignty in law. In the second part, a historical/conceptual investigation of the concept of popular sovereignty will be developed on the basis of philosophical insights in the late Middle Ages (Thomas Aquinas, Marsilius of Padua and William of Ockham) and modern times (Jean Bodin, Thomas Hobbes, John Locke and Jean-Jacques Rousseau).