Im Fokus stehen Mitarbeiter der DDR-Justiz, des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und politische Häftlinge. Sie waren in der Honecker-Zeit (1971–1989) im Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert und sind anschließend von Ostberliner Gerichten verurteilt worden. Der Häftling war dem abgestimmten Agieren von „Untersuchungsorgan“ (MfS) und „aufsichtsführendem Staatsanwalt“ ausgeliefert. Die angestrebte propagandistische Auswertung der Verfahren und „Kollektivaussprachen“ haben im Verlauf der Honecker-Zeit an Bedeutung verloren. Zeitpunkt und Modus der Entlassung konnten vom MfS, dem Innenministerium und der Staatsanwaltschaft manipuliert werden. Die Untersuchung möchte zur nach wie vor erforderlichen Aufarbeitung der DDR-Geschichte beitragen.
englischThe focus of this investigation are members of the GDR’s judiciary, its Ministry of State Security (the Stasi) and political detainees. These people were detained at the prison in Berlin-Hohenschoenhausen during the Honecker regime (1971–1989) and were sentenced by courts in East Berlin. The prisoners were placed at the mercy of the concerted action of the ‘investigative body’ (the Stasi) and ‘supervisory prosecutor’. However, the intended propagandist evaluation of these proceedings and the ‘collective debates’ became less important during Honecker’s time in power. This study aims to contribute to the necessary reappraisal of the GDR’s history.