Sowohl die EU als auch ihre Mitgliedstaaten versuchen parallel, den Hindernissen bei der Durchsetzung einer Ausreisepflicht durch den Abschluss von Rückübernahmeabkommen mit Herkunftsländern von Flüchtlingen und Migranten oder sogenannten sicheren Drittstaaten zu begegnen. Die Frage, ob neben der EU auch deren Mitgliedstaaten berechtigt sind, Rückübernahmeabkommen abzuschließen, wird nach einer umfassenden Darstellung und Bewertung der bisher 17 abgeschlossenen Rückübernahmeabkommen der EU anhand einer ausführlichen Analyse der Kompetenzverteilung zwischen der EU und den Mitgliedstaaten behandelt.
Auf diesem Wege wird ein aktuelles, komplizierte Fragen des Außenverfassungsrechts der EU aufwerfendes Problem, das wegen der Flüchtlingskrise hoch politisiert ist, einer sachlichen Lösung zugeführt, die jenseits politischer Argumente auf einer rechtlichen Grundlage fundiert.
englischThe EU as well as its member states concurrently attempt to resolve the problem of enforcing deportations by concluding readmission agreements with refugees’ and migrants’ countries of origin and with so called safe third countries. After portraying and analyzing the to date 17 readmission agreements concluded by the EU, the question if member states still have the right to legally conclude readmission agreements on their own without the EU’s consent is examined by exploring the division of competence between the EU und its member states.
Thus, an objective answer to one of the most politicized problems concerning the current refugee crisis is introduced based on legal arguments instead of politically motivated reasoning.