Normalerweise endet ein Strafverfahren mit der Rechtskraft der dieses abschließenden Entscheidung. Danach steht das Doppelverfolgungsverbot (ne bis in idem) aus Art. 103 III GG einem erneuten Strafverfahren in derselben Sache entgegen. Ausnahmsweise erlauben jedoch die §§ 359 ff. StPO eine Wiederaufnahme.
Die Arbeit nimmt die kontinuierlichen Diskussionen um die Ausgestaltung der Wiederaufnahme zum Anlass, die Stärken und Schwächen der gegenwärtigen deutschen Rechtslage zu erörtern und deren Reformbedürftigkeit zu evaluieren. Dabei beschränkt sie sich nicht auf eine rein nationale Betrachtung. Vielmehr untersucht die Arbeit neben dem deutschen Recht auch die Rechtslage in Frankreich und England als den wichtigsten Stellvertretern des romanischen Rechtskreises und des Rechtskreises des Common Law. Auf Basis des funktionalen Vergleichs mit diesen wichtigsten – jedenfalls derzeit noch – in der EU vertretenen Rechtskreisen stellt sie Reformüberlegungen an.
englischUsually, criminal proceedings end when a decision becomes non-appealable. In this case, the principle of ne bis in idem, as provided for in Article 103 III of the Basic Law for the Federal Republic of Germany (GG), prohibits a new trial for the same act. However, for certain cases, sections 359 ff. of the German Code of Criminal Procedure (StPO) allow for a retrial.
Against the background of constant discussions on the scope and design of this legal remedy, the thesis examines and evaluates the possibilities to review final criminal acquittals and convictions in Germany. However, the evaluation is not limited to a purely national perspective. It also analyses the legal situation in France and England. On the basis of a functional legal comparison, it presents proposals for reform.